Samstag, 22. Juli 2017

Wahlprogramm 7.7

7.7 Für ein klares Familienbild – Gender-Ideologie ist verfassungsfeindlich


Gender-Ideologie marginalisiert naturgegebene Unterschiede zwischen den Geschlechtern und stellt geschlechtliche Identität in Frage. Sie will die klassische Familie als Lebensmodell und Rollenbild abschaffen. Damit steht sie in klarem Widerspruch zum Grundgesetz, das die (klassisch verstandene) Ehe und Familie als staatstragendes Institut schützt, weil nur dieses das Staatsvolk als Träger der Souveränität hervorbringen kann. Die Gender-Ideologie widerspricht sowohl den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Biologie und der Entwicklungspsychologie als auch der lebenspraktischen Alltagserfahrung vieler Generationen.

Wir lehnen daher Bestrebungen auf nationaler wie internationaler Ebene ab, diese Ideologie durch Instrumente wie Gender-Studies, Quotenregelungen z.B. für Frauen, Propagandaaktionen wie den „Equal Pay Day“ oder die „geschlechterneutrale Sprache“ umzusetzen.

Die AfD will, dass sich die Familienpolitik des Bundes und der Länder am Bild der Familie aus Vater, Mutter und Kindern orientiert. Wir lehnen alle Versuche ab, den Sinn des Wortes „Familie“ in Art. 6 Abs. 1 Grundgesetz auf andere Gemeinschaften auszudehnen und der Familie auf diesem Wege den besonderen staatlichen Schutz zu entziehen.



Analyse:


Zu gut Deutsch: Die AfD ist gegen die Gleichberechtigung der Frau.

Damit verstößt sie gegen Artikel 3, Absatz 2 Satz 1 des Grundgesetzes, der da sagt „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, und ebenso gegen Artikel 2 des Amsterdamer Vertrags vom 01.05.1999, der da sagt „Aufgabe der Gemeinschaft ist es, durch die Errichtung eines Gemeinsamen Marktes und einer Wirtschafts- und Währungsunion sowie durch die Durchführung der in den Artikeln 3 und 4 genannten gemeinsamen Politiken und Maßnahmen in der ganzen Gemeinschaft […] die Gleichstellung von Männern und Frauen […] zu fördern.“

"Gender-Ideologie" ist ein von der AfD und fundamentalistischen christlichen Vereinigungen verwendetes Synonym für die Gleichberechtigung der Geschlechter. (Begriffserklärung) Der unbedarfte Leser darf sich mit Fug und Recht fragen, welch Geistes Kind jemand sein muss, der meint, die 1949 im Grundgesetz formulierte Gleichberechtigung als "Gender-Ideologie" oder "Gender-Wahn" verunglimpfen zu müssen, und damit die überwiegenden Mehrheit der Bürger der BRD zu diskreditieren versucht, die loyal zum Grundgesetz stehen...

Schon die Überschrift dieses Unterpunktes, die uns weismachen will, Gleichberechtigung sei "verfassungsfeindlich", ist also erstunken und erlogen - wie kann etwas "verfassungsfeindlich" sein, das 1949 in einem der ersten Artikel des Grundgesetzes festgelegt wurde? Eine weitaus ehrlichere Version der Überschrift wäre also

Für ein klares Feindbild - die AfD will keine Gleichberechtigung!


Dass die AfD grundsätzlich alles ablehnt, das die Entscheidungs- und Meinungsfreiheit des Individuums stärkt, hat sie bislang immer wieder unter Beweis gestellt. Dass sie sich im konkreten Fall "Gleichberechtigung" als verfassungsfeindliche Gruppierung auf eine Linie mit erzkonservativen islamistischen (und wenigen christlichen) Fundamentalisten stellt, sollte nicht nur potenziellen Wählern zu denken geben, sondern auch den vernunftbegabten Entscheidungsträgern innerhalb der AfD.

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