Mittwoch, 26. Juli 2017

Wahlprogramm 12.3

12.3 Dem „Pflegenotstand“ entgegenwirken


In allen vollstationären medizinischen Einrichtungen entwickelt sich ein Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal („Pflegenotstand“). Eine Hauptursache ist, dass die Personalkosten im „DRG-Fallpauschalensystem“ der Krankenhäuser unzulänglich abgebildet sind. In den Krankenhausentgelten sind die tariflichen Entgeltsteigerungen deshalb nur teilweise enthalten. Aufgrund dieser Deckungslücke sehen sich viele Krankenhäuser gezwungen, Personalstellen, insbesondere bei der Pflege, einzusparen. Das führt zu einer unzumutbaren Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und Nachteilen für die Patienten.

Als Ursachen für den fehlenden Berufsnachwuchs spielen der hohe Leistungsdruck und die zuweilen unangemessene Entlohnung eine Rolle.

Die Akzeptanz und Attraktivität des Pflegeberufs muss erhöht werden, um dem bestehenden und absehbar zunehmenden Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal zu begegnen.

Die AfD fordert einen verbindlichen, länderübergreifenden Mindestpersonalschlüssel für das Pflegepersonal, der auch bei den Krankenhausentgelten Berücksichtigung finden muss.



Analyse:


Es ist müssig, sich über einen Pflegenotstand zu beschweren, wenn man zwei Unterpunkte zuvor noch darüber ausließ, dass Menschen, die uns aus dieser Bredouille retten könnten, der Zugang nach Deutschland ab sofort verwehrt werden müsse.

Wir können getrost davon ausgehen, dass der Pflegedienst-Markt der BRD gesättigt ist, und sich keine weiteren einheimischen Kräfte finden lassen werden, die in sozialen Berufen tätig werden möchten. Menschen haben nun einmal verschiedene Interessen, und technisch versierte Arbeitskräfte können dem Windeln wechseln bei älteren Pflegebedürftigen höchstwahrscheinlich nicht so viel abgewinnen, dass sie sich spontan zum Wechsel in einen Pflegeberuf entschließen. Jeder Beruf erfordert eine gewisse Passion, ohne die seine Ausübung zur Farce wird.

Wer meint, Menschen im Rahmen eines angedachten Bundesarbeitsdienstes zur Verrichtung eines Pflegeberufs zwingen zu können, tut damit weder den Zwangsarbeitern, noch den von ihnen betreuten Pflegebedürftigen etwas Gutes an. Es wird der BRD über kurz oder lang nichts anderes übrig bleiben, als Pflegekräfte aus Drittländern zu "importieren", die mit den von ihren Einkommen abgeführten Beiträgen dann auch gleich noch zur Entlastung unserer Gesundheits- und Rentenkassen beitragen würden.

Wie man sieht, ist es wesentlich intelligenter, nach allen Seiten offen zu sein, als sich selbst mit Mauern vom Rest der Welt auszusperren.

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