Sonntag, 23. Juli 2017

Wahlprogramm 8.5

8.5 Bologna ist gescheitert: Diplom und Magister wieder einführen


Die EU- weite Harmonisierung von Studiengängen (Bologna-Prozess) hat zu einer Verschulung des Studiums, zu Überregulierung und Bürokratie geführt. Die akademische Freiheit wurde beschnitten, ein Studienplatzwechsel erschwert. Bei der hohen Zahl von 18.044 Studiengängen (Stand 2015/16), die durch den Zwang zur Profilierung entstanden sind, ist die Vergleichbarkeit von Abschlüssen deutlich erschwert. Arbeitgeber kritisieren die geringe Qualifikation von Bachelor-Absolventen.

Die AfD will die bewährten Diplom- und Magisterstudiengänge wieder einführen. Die Modularisierung des Studiums und die Akkreditierungsagenturen sollen abgeschafft werden.

Das Promotionsrecht muss Universitäten vorbehalten bleiben. Deutsch muss als Lehr- und Wissenschaftssprache erhalten bleiben.



Analyse:


Die AfD fordert also einmal mehr, sämtliche internationalen Abkommen und Verträge unilateral aufzukündigen, die die BRD mit unterzeichnet hat (das Ganze gibt es nur im Paket, da viele Verträge und Abkommen von der Ratifizierung anderer Verträge und Abkommen abhängen, die ihrerseits wieder von der Ratifizierung anderer Verträge und Abkommen abhängen, die ihrerseits wieder...). Im konkreten Fall, um das deutsche "Diplom" wieder zurückbringen zu können.

Dass die BRD sich durch diesen unilateralen Schritt vor dem Rest der Welt nicht nur lächerlich macht, sondern die Durchsetzung dieser Forderung die BRD auch international isolieren, und den internationalen Austausch von Akademikern mit der BRD aufgrund uneinheitlicher Qualifikationen extrem erschweren, wenn nicht verhindern würde, muss den Verfassern dieses Textes - ebenso wie jedem halbwegs informierten Leser - vollumfänglich bekannt gewesen sein. Welche Ziele verfolgt eine Partei, die dafür plädiert, die BRD - einer der stabilsten und reichsten Staaten der Welt - mit solchen Forderungen nachhaltig zu schädigen und international zu diskreditieren?

Ich fordere die AfD auf zu erläutern, welche tatsächlichen Absichten hinter ihren Forderungen stecken!

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