Mittwoch, 26. Juli 2017

Wahlprogramm 12.7

12.7 Ärzte und Therapeuten überwiegend in Deutschland ausbilden


Gesundheit ist immer auch eine Frage des Vertrauens. Bei Ärzten, Therapeuten oder Pflegekräften, die sprachliche Defizite aufweisen, kann keine Vertrauensbasis entstehen. Die Beschäftigung von ausländischem Personal, das oftmals sprachliche Defizite aufweist, kann somit keine Lösung zur Behebung des Personalmangels im Gesundheitswesen sein. Insbesondere müssen Ärzte, die in der Patientenversorgung tätig sind, über gute Sprachkenntnisse (Sprachniveau C1) verfügen. Deren fachliche Qualifikation muss uneingeschränkt dem deutschen Standard entsprechen.

Ärzte und Therapeuten, die in Gesundheitsberufen arbeiten, sollen nach Möglichkeit in Deutschland ausgebildet sein oder über gute deutsche Sprachkenntnisse verfügen.



Analyse:


Wie bitte? Seit wann sind Vertrauensverhältnisse von der Sprache der Vertrauensperson abhängig? Will die AfD den Bundesbürgern eine angemessene Betreuung verweigern, wenn kein Pflegepersonal verfügbar ist, das ein abgeschlossenes Germanistikstudium nachweisen kann? Für Pflegeleistungen muss eine Pflegekraft des Lesens und Schreibens mächtig sein, und sich mit der zu pflegenden Person die Pflege betreffend verständigen können - umfassende Deutschkenntnisse sind dafür nicht unbedingt notwendig.

Auch der Ausbildungsort spielt für die Ausübung einer Pflegetätigkeit keine relevante Rolle. Ausschlaggebend ist einzig und allein, dass die nachgewiesene Qualifikation dem internationalen Standard für den entsprechenden Titel entspricht. Die Zeiten, in denen Deutschland der Maßstab akademischer Titel war, ist schon lange vorbei - eine in Deutschland erworbene Qualifikation kann im internationalen Vergleich sogar eine Abwertung bedeuten.

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